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Die Sache mit der Liebe: Sadismus, Nähe und Distanz

Braucht euer Sadismus (bzw. der eures Partners) eher Nähe oder Distanz?

Dauerhafte Umfrage
******uja Frau
6.915 Beiträge
Themenersteller 
Die Sache mit der Liebe: Sadismus, Nähe und Distanz
Schon seit einiger Zeit beschäftigt mich eine Frage.

Es gibt ja auf der einen Seite Tops, die ihre Neigung bewusst nur in Spielbeziehungen oder bei gelegentlichen Treffen in Clubs ausleben und nicht in einer festen, monogamen Paarbeziehung. (Poly-Konstrukte lasse ich vorerst bewusst außer Acht.) Des öfteren hört man dann, dass solche Tops sich in ihre Subs verlieben und daraufhin nicht mehr fähig sind, ihnen so wehzutun wie vorher. Oder sie entdecken ihre sadistische Ader aus einer festen Paarbeziehung heraus, und obwohl der/die Partner/in masochistisch ist, können die beiden nicht miteinander spielen, sondern nur mit Dritten. Offensichtlich brauchen diese Menschen einen gewissen emotionalen Abstand, um ihrem Sadismus freien Lauf zu lassen – nennen wir sie Distanz-Sadisten.

Auf der anderen Seite gibt es Tops, deren (sexueller) Sadismus ausschließlich ans Tageslicht kommt, wenn sie sich einer masochistischen Person stark verbunden fühlen, zumindest an der Grenze zum Verliebtsein. Diese streben dann – logischerweise – eine feste Beziehung mit dieser Person an. Je mehr sie lieben, desto größer wird ihr Wunsch, ihr wehzutun – und je mehr sie ihr wehtun, desto stärker fühlen sie sich ihr verbunden. Offensichtlich brauchen sie emotionale Nähe, um ihren Sadismus auf befriedigende Art auszuleben – nennen wir sie Nähe-Sadisten.

Und ich frage mich: Woran liegt das? Was unterscheidet Nähe-Sadisten von Distanz-Sadisten? Was zeichnet Sadisten aus, die beides "können"? Welche Art ist eigentlich häufiger? Und seht ihr etwas Vergleichbares auch bei masochistischen Menschen?

Um Input wird gebeten – von Tops wie Bottoms, Sadist(inn)en wie Masochist(inn)en! *g*
*********elin Paar
1.482 Beiträge
Gruppen-Mod 
Umfrage angefügt. *g*

MeFaustOFelin
Mods
*********5645 Frau
2.384 Beiträge
Und seht ihr etwas Vergleichbares auch bei masochistischen Menschen?

Ja klar! Es gibt Masos, die brauchen einen geliebten Menschen, wo sie sich fallen lassen können und vertrauen.

Es gibt aber auch welche, die von ihrem Partner den sie lieben nicht geschlagen werden wollen und trotzdem maso sind.

Es gibt das sicher auf beiden Seiten. Und irgendwie ist beides nachvollziehbar.

Ich brauche von beiden Seiten Gefühl und Liebe dabei, kenne aber auch, dass genau das irgendwann zum Problem geworden ist. Ich denke, Liebe muss nicht zum Problem werden, aber es kann so eine Art "Gefühlskombinaton" entstehen und dann geht es irgendwie nicht mehr.

Aber durchaus möglich, dass bei meinem Erlebten auch andere Faktoren dazu kamen.

Ich brauch jedenfalls Nähe.
*********elin Paar
1.482 Beiträge
Gruppen-Mod 
Umfrage noch ein wenig differenziert, nachdem die ersten Klicks wenig aussagekräftig zu sein versprachen. Bitte ggf. nochmal abstimmen. *engel*
*******gie Mann
2.817 Beiträge
Ohne Nähe geht nichts
Bei mir geht ohne Nähe nichts, weder Sex noch Sadismus. Warum: weil ich mich auf die Sklavin beziehen muß, die emotionalen, die nonverbalen Kanäle müssen offen sein. Diese Öffnung bedingt Nähe.
Das heißt nicht, daß die Nähe in einer klassischen Beziehung enden muß,wobei sie darin ja auch oft endet. Aber sie muß vorhanden sein, für längere oder kürzere Zeit, zumindest im Augenblick.
******ung Mann
6.427 Beiträge
Gruppen-Mod 
"Beides geht" war meine Antwort...denn das trifft bei mir zu...
Ich KANN jemandem weh tun und dabei sogar ein bisschen Freude finden den ich quasi nicht kenne...ich WILL aber nur jemandem weh tun den ich kenne, schätze und begehre...

Vor kurzem sagte ich einer Frau:
"Ich will dir weh tun."
Das ist für mich in etwa so intim wie wenn jemand anders sagt:
"Ich würde dich gerne küssen."

Ich sage sowas nur selten - es hat einige Monate gedauert bis ich das sagte...weil ich sehr langsam bin was sowas betrifft...

Ab und an kommt es vor das mich jemand bittet jemandem weh zu tun...
Das kann ich auch.
Manchmal mache ich das auch.
Und manchmal...finde ich es nicht schlecht...

Aber WOLLEN und KÖNNEN sind halt 2 Paar Schuhe...

Jemandem Schmerzen zuzufügen ist für mich ein unglaublich intimer Akt...
Je intensiver der Schmerz - desto intimer ist es...

Ich brauche, weil ich sehr langsam bin was sowas betrifft und mit Körperkontakt sehr sparsam umgehe, etwas "Kennenlernzeit" mit der Person der ich weh tun soll (nicht "darf", weil das ein "wollen" von mir voraussetzt was bei einer Gefälligkeit nicht gegeben ist) - und wenn ich letztlich sage:
"Die will ich nicht anfassen."
dann ist das auch eine finale Sache...

Also...unterm Strich:
Wenn mich ein Mensch nicht anwidert...dann KANN ich ihm weh tun - aber ich WILL nur weh tun, wen ich begehre...

Der Grund dafür ist ziemlich simpel:
Ich mags, wenn die Frau die ich begehre heult, schreit und jammert... *nixweiss*
*********eaker Frau
358 Beiträge
Ich bin Masochistin.
In einer Lebens- und Liebesbeziehung mit einem wundervollen Mann.
Herz ist also vergeben.

ABER:

Ich kann nicht "einfach in Sessions" mit beliebigen Menschen "spielen".

Ich hatte Affairen, die sehr innig und nah waren, dass die Trennung nach knapp vier Jahren schmerzte wie Liebeskummer. Die Nähe zu diesem Mann war essentiell für die Dinge, die in unserem Miteinander Platz hatten. Gefühle wie Verzweiflung, Angst, Panik haben nur eine Chance, wenn ich weiß, dass der Kerl der gerade diebische Freude daran hat mich verzweifeln zu lassen irgendwie "gern" hat.

Profaner Schmerz geht ohne Nähe. Nach dieser "Zweitbeziehung" hatte ich eine schöne Zeit mit einem achtsamen Sadisten. Wir beide kamen aus engen Bindungen und waren sehr darauf bedacht Distanz zu waren. Uns verbindet eine Freundschaft, aber es fehlt diese emotionale Bindung um den Schritt näher an die Kllippe zu gehen.

Wenn man mich fragt, was geht: beides.
Wenn man mich fragt, was für mich schöner und facettenreicher ist: ganz nah.
Ich habe derzeit 3 Tops...
und liste mal einfach auf:

1.) mein Bär - da ist Nähe, sogar Liebe - aber im Rollenspiel sofort auch Distanz möglich - hinterher aber immer wieder Nähe *kuschel*

2.) der Specht - wir sind uns menschlich sehr nahe - was ihn aber nicht daran hindert, die Gefühle temporär auszuschalten - hinterher...? Eher wenig... wir schlafen dann meist einfach ermattet ein...

3.) "mein" Musiker - der Neue im Bunde... In der Session Nähe? Liebe? Fehlanzeige... Im Spiel ultrahart - kein Auffangen - aber außerhalb der Session ein "netter Kerl" - und inzwischen guter Freund vom Bären... was mir ziemliche Kopfschmerzen macht...

Ich präferiere Typ 1 - einfach weil es mir mental damit am besten geht

aber *tuete* Nummer 3 - der "bad boy", der Ex-Knasti, der Altrocker... reizt mich gigantisch - und bislang stemme ich das auch seelisch... mal sehen wie es weiter geht... *sabber*
********b117 Paar
713 Beiträge
Bewegende..
... Frage!
Spukt auch schon immer in meinem Kopf herum.
Ich suche noch meine richtigen Gedanken dazu. Die richtige Formulierung dieser.
Bis dahin bin ich gespannt auf die Meinung anderer.
LG.Substück
******ose Frau
4.600 Beiträge
Interessante Frage
Welche ich mir auch schon oft gestellt habe.

Warum kann ich meinem Liebsten aber auch weiter entfernten Subs weh tun?

Es macht mir einfach Spass, und vielleicht habe ich so ein grosses Reservoir an sadistischen Energien, dass es wie nicht die selbe Relevanz hat.
Mir macht es einfach Spass, mich als Sadistin auszuleben - und die wichtigste Voraussetzung ist dabei, dass Sub mir Vertrauen entgegen bringt, und es einfach liebt, von mir Schmerzen zugefügt zu bekommen. Ich gehe auf darin, die Reaktionen aufzunehmen und mit diesen Emotionen und Reaktionen zu spielen, die mir zufliegen, und so innerlich auch mein Glücksreservoir mit Zufriedenheit, Freude, Ergriffenheit und Berührt-sein zu füllen.

Am liebsten spiele ich mit meinem Liebsten - weil ich ihn so gut lesen kann, wie keinen anderen, und weil er auf eine Weise reagiert, die ihm so eigen ist, und genau auf mich abgestimmt zu sein scheint. Hier spielt auch die romantische Liebe mit, welche dann ganz viel Nähe sucht, auch nach dem sadistischen Spiel.
Aber es ist auch wunderbar, einen Sub zu bespielen, welcher es sich inbrünstig wünscht, und entsprechend reagiert.

Mich berührt im übrigen immer, und das bei jedem Sub, dass dieser es mich machen lässt, zu lässt, ich das sozusagen darf !!! Das hat was von Liebe für mich, sowas von. auch wenn diese Liebe dann eben nicht romantischer Natur ist, sondern irgendwie darüber hinaus geht. Aber für mich ist eben das Schlagen und zufügen von Schmerz auch ein Geben, und dass mein Geben ankommt und angenommen wird, ist es letztlich, welches mich glücklich macht.
********b117 Paar
713 Beiträge
Für mich:
...inniger und vielfältiger ist mit Nähe. Ich weiss nicht, was ein zu mir nicht so vertrauter Sub wirklich erträgt.. da traue ich weniger hart dran.
Richtig mich "zeigen", mich fallen lassen kann ich nur bei meinem partner/Sub.
**********urple Paar
7.611 Beiträge
Gruppen-Mod 
Für mich ist Nähe ...
... elementar wichtig. Nur mit Nähe kann ich den Schmerz in dem Menschen fühlen dem ich ihn zufüge, habe ich ein Ziel.

Ohne Nähe ist mir das alles zu beliebig, zu austauschbar, nicht Meins, der Mensch nicht mein Besitz.


LG Black
********chaf Mann
7.487 Beiträge
JOY-Angels 
Hmm, spannendes Thema! Vor allem, weil ich es für mich bislang noch gar nicht eindeutig beantworten kann. *nein*

Schöner ist es für mich, wenn jemand meine submissive Seite tatsächlich aus Liebe oder Zuneigung weckt. Denn die Vertrautheit ist eine andere, die Gefühle intensiver dabei.

Aber!

Ich kann jetzt nicht sagen, dass das, was ich "ohne Liebe" erlebt hätte passiv, sooo dolle viel weniger Intensität gehabt hätten. Wenn die Situation es hergibt, wenn die Chemie stimmt (!), wenn in dem Moment eben doch alles passt, dann funktioniert das auch wunderbar ohne bei mir! Wichtig ist mir "nur", dass diese Person (oder Personen) mich auch dann achtet und auch sichtlich selbst Freude an dem hat, was sie (mit) mir in diesem Augenblick (an-)tut.

Für mich ist, das ist jetzt mein erster spontaner Gedanke dazu und der sicher noch nicht in Stein gemeißelt bei mir *nein*, in erster Linie zumindest eine Zuneigung der Schlüssel! Also: Dass diese Person mich oder zumindest "mein BDSM" sehr mag. Sie es nicht tut, weil "ist halt grade keiner sonst da", sondern sie wirklich mich damit meint. Und Freude daran hat speziell mit mir. Und sei es auch nur, weil ich Vorlieben habe, die diese Person sehr schätzt und sich riesig drüber freut, dass sie das, was sie da vorher im Kopfkino hatte, wo aber niemand sonst für zu haben war, nun endlich an und mit mir umsetzen kann. *g*

Aber, wie gesagt: So viele Gedanken habe ich mir da noch nicht gemacht. Dies ist einfach nur mein spontaner Eindruck aus schlichtem Bauchgefühl heraus.
Da auch nach dem Vergleichbaren bei masochistischen Menschen gefragt wurde, spreche ich hier als Sub, der dabei ist Edgeplay für sich zu entdecken.

Ich habe gemerkt, dass ich einen Schritt weiter gehen will, weil für mich SM eben mehr ist, als nur devot auf dem Boden zu liegen und einen Klapps auf den Hintern zu bekommen. Der eigentliche Reiz kommt für mich überhaupt erst dadurch, dass ich mich meiner Liebsten konsequent hingeben will und sie mit mir verfahren kann, wie es ihr beliebt. Es kickt mich dann total, wenn ihr Sadismus in mir seine Erfüllung findet und sie echt agiert. Es ist für mich daher auch kein quälen. Ich empfinde es im Gegenteil als sehr befriedigend, wenn sie vor mir unzensiert sein kann, wie sie ist. Wenn alles passieren kann. Ich vertraue ihr absolut und mit anderen Menschen möchte ich daher so etwas wie Edgeplay auch nicht ergründen. Ich habe kein Bedürfnis danach. Es ist für mich somit ein Liebesbeweis, der seinen Kick und die Befriedigung durch die Annahme und das Ausleben ihrerseits erfährt. Also lange Rede kurzer Sinn: ohne Nähe (und Liebe) geht es bei mir nicht.

Für mich ist Nähe und Verbundenheit im Spiel also absolut wichtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich ohne Nähe, Vertrauen und Liebe keinen echten Genuss, keine wahre Befriedigung aus SM ziehen kann. Ich unterscheide das, was ich mit meiner Partnerin erlebe, klar vom Konsum "mechanischer Stimulation" mit austauschbaren Partnern. Ich weiß jedoch umgekehrt, dass es für meine Liebste nicht einfach ist, sich an mir konsequent auszuleben, gerade weil sie mich liebt. Daher kann ich verstehen, wenn sie auch mit anderen Menschen spielen will, weil sie Angst hat, sie könnte bei mir etwas "kaputt" machen. Davon abgesehen hat sie ihre Freude daran - was für mich auch ok ist, solange das Vertrauen und die Nähe, die exklusiv zwischen uns herrscht, nicht leidet, bzw. exklusiv bleibt.

Distanz- oder Nähe-Sadismus, alles hat seine Berechtigung und Zeit. Es ist also nicht immer so einfach, in diesem Bereich seine Balance zu finden. Und ich denke so pauschal kann man das daher auch nicht beantworten. Letztendlich denke ich, es ist einerseits möglich Wege zu finden, um im Moment des Spiels eine Distanz zu schaffen, bzw. dem Anderen Gründe zu liefern, loszulassen und sich auszuleben. Oder auch andererseits mal Gelassenheit zu demonstrieren, indem man seinem Partner das gönnt, was er braucht, was man ihm selbst aber nicht geben kann - oder will. Also ihm oder ihr auch mal Freiheit schenken, anstatt Nähe. So kann jeder ehrlich zu sich selbst finden und ich glaube dieser Vertrauensbeweis kann dann am Ende sogar noch mehr Nähe, bzw. Verbundenheit schaffen.
Yola
Ich danke für diesen Thread, schon lange trage ich diese Frage schwanger mit mir herum.

Um so gespannter bin ich hier auf die Antworten der Tops.
Als Masochistin kenne ich beide Seiten.
Meine, die sich sehr viel tiefer und intensiver fallenlassen kann, wenn Gefühle zum Top vorhanden sind. Die Grenzen sind weiter entfernt und das Vertrauen ist insoweit gefestigt, dass man das Bedüefnis hat, über diese Grenzen hinaus zu gehen.

Die Seite des Tops, die ja nur versuchen kann zu erahnen.
Wo der Sadismus eher stärker zum Vorschein kommt, je weiter er emotional von mir entfernt ist.

Somit muss ich gestehen, dass mir der Distanz-Sadist leider häufiger begegnet ist, obwohl er den Masochismus in mir, doch eher stillt.
Genuß ist bei mir reaktionsabhängig, Einklang im Erleben der Situation sollte durchaus vorhanden sein, Gefühle sind aber nicht zwingend nötig - und auch nicht hinderlich.

Wenn subs Pupillen und Mimik und Muskelspannung undundund mir sagen, daß wir auf einer Welle surfen, dann fallen bei mir die Beißhemmungen, egal ob Partner oder "nur" Spielbegegnung. Ich muß darum eher darauf achten, mich durch bewußtes Zuschalten der rationalen Hirnwindungen zu drosseln. Wenn die Reaktionen nur "Hilfe, mimimi" schreien oder jemand sehr verschlossen in seinem Empfinden bleibt, kann ich mir besser'ne Pizza bestellen und mein Material schonen - da würde ich mir auch im Falle tiefer Emotionen kein Weiterspielen antun.

Bei mir wird eher umgekehrt ein Schuh draus: Wenn ich jemanden liebe, dann hoffe ich, daß ich ihm mit meinen sadistischen Handlungen etwas Gutes tun kann.
Falls das veranlagungsmäßig nicht hin...naja...haut (5€ in die Schlechte-Wortwitz-Kasse), und es bspw bei meinem Partner stattdessen nur um "Aushalten" ginge, fühlte ich mich schlimmstenfalls zurückgewiesen in meiner Art der Sexualität; dann hätte ich Redebedarf auf der Beziehungsebene.
******Cut Frau
2.960 Beiträge
Der Sadismus meines Partners ist ein riesiger Mischmasch aus Liebe, Härte und Nähe. Wirklich auseinander dividieren kann ich das gar nicht. Irgendwie spürt er intuitiv was gerade stimmig ist. Wie er das macht, weiß ich nicht.

Er kann von jetzt auf gleich vom liebenswerten, mich umsorgenden Mann, der sogar an meine liebsten Gummibärchen denkt zum richtig fiesen Mistkerl ohne Mitleid mutieren, wenn ich heulend und schreiend vor ihm liege, weil er mal wieder sein Lieblingsspielzeug anwenden mag. Dann kennt er keine Gnade und verwandelt sich von jetzt auf gleich vom reizenden Dr. Jekyll in den ungezügelten Mr.Hyde. Und genau diese "Verwandlung" in ihm ist es, die mir immer wieder ganz weiche Knie und einen wirren Kopf beschert.

Mit einem emotional völlig unberührbaren Sadisten könnte ich mir keine Beziehung vorstellen, ebenso wenig aber auch mit einem, der aus Liebe zuviel Mitgefühl mit mir entwickelt. Die sogenannte für uns gesunde Mischung ist es, die mir den Kopf frei schiesst und mich in die Unendlichkeit meiner Hirnwindungen katapultiert. *zwinker*
Ich denke diese "Problematik"sinnig zu beantworten das jeder nachvollziehen kann wie jeder einzelne tickt
ist Die Königsdisziplin schlechthin.

Ich kann ALLES wenn ich will,aber will ich ALLES auch wenn ich kann?,oder kickt es mich am meisten wenn ich muss.
Meine Möglichkeiten jemandem Schmerzen zuzufügen die ich Geistig sowie auf Grund meiner Handwerklich erarbeiteten Fähigkeiten liegen auf einer Skala von 1 bis 10 nach Eigener Einschätzung bei 8/9

In einer Lebens Partnerschaft bespiele ich meine Partnerin immer nur um Ihre Grenze,das reicht mir vollkommen auch wenn es sich dabei um eine 2 handelt macht es mir Freude.
In einer "Spiel Partnerschaft" bespiele ich meine Partnerin so wie ich! denke es Ihr zumuten zu können
Da sollte sich meine Partnerin schon Grundsätzlich im klaren drüber sein das das dann mehr als 2 ist.
Eine Session Partnerin hingegen ist nur dann interessant für mich wenn sie mir eine klare Vorgabe gibt was sie sich vorstellen kann,um das dann interessant für mich zu machen sollte das deutlich über dem liegen was mir meine Lebens und Spielpartnerin offen lassen.
Meine Nähe/Distanz zu dem jeweiligen Menschen beeinflusst daher nicht meinen Sadismus primär
sondern die Lust den Grad des Sadismus ans Licht zu bringen.
Für mich gibt es nur diese Lebensform da mir eine Masochistin auf gleicher Ebene wie mein Sadismus als Lebenspartnerin auf Dauer zu anstrengend wäre und da ich meine Lebenspartnerin nicht ausschließlich an Sexualität festmache lebe ich das halt verteilt auf mehrere Schultern,die sich mich dann nervlich leisten zu können auch nicht allein ans Bein binden müssen.
******uja Frau
6.915 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank schon mal für eure zahlreichen spannenden Einsichten! *g*

Einige haben das Thema schon angeschnitten – es geht mir tatsächlich vor allem um das Wollen, bzw. das Wollen Können, und um das Warum. Warum wollen manche vor allem Menschen wehtun, denen sie sich nahe fühlen, und andere wollen diesen weniger wehtun als Menschen, denen sie sich weniger verbunden fühlen? Hat dafür jemand eine Erklärung?
Aufgrund der Möglichkeit sich als Sadist auch mal verdammt unbeliebt zu machen
Mache ich mich dann lieber bei Menschen unbeliebt die mir nicht so nahe sind,als bei denen die mir nah sind.

Auch ist mir Egal wenn die Person 3 Tage nach der Haue immer noch nicht sitzen kann
Aber die Frau die mit mir lebt hab ich auch gern beim essen neben mir sitzen.
Je mehr sie lieben, desto größer wird ihr Wunsch, ihr wehzutun – und je mehr sie ihr wehtun, desto stärker fühlen sie sich ihr verbunden.
So in der Art ist es bei mir. Problematisch wird es, wenn der Partner keine oder nur bedingt masochistische Neigungen aufweist. Ist dann für beide eine ziemlich dumme Situation. So kenne ich es zum Beispiel aus der Vergangenheit, als ich nicht wusste, dass ich sadistisch veranlagt bin. Ich hatte irgendwie den Drang Schmerzen zuzufügen und wusste nicht wieso. Ein offenes "Ausleben" war jedoch nicht möglich, wies der Partner ja keine derartige Neigung auf. Ich behalf mir selbst notdürftig damit so zu tun als sei ich sehr ungeschickt und ich begann ab und an "aus Versehen" Schmerzen zuzufügen. So war ich für meine damalige Partnerin einfach nur ein Tollpatsch. Ich hätte auch nicht gewusst was ich sagen soll, konnte ich dieses Bedürfnis doch selbst weder verstehen, noch akzeptieren, noch wirklich benennen.
Aber es stimmt. Durch das Zufügen von Schmerzen fühle ich Verbundenheit. Sehr treffend benannt seitens TE. Tue ich es nicht, so fühle es sich innerhalb der Beziehung nicht richtig an und es wird anstrengend.

Allerdings glaube ich, dass ich auch kein Problem damit hätte, derartig mit einer "fremden" Sub zu interagieren. Glaube ich zumindest, da ich es bisher nicht habe. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es bei mir die gleichen Gefühle auslösen würde, wie mit einem Menschen den ich liebe. Ich glaube ohne die emotionale Verbindung würde mir etwas fehlen. Somit würde ich mal behaupten:
machen könnte ich es, aber ich wüsste nicht so recht warum ich es denn machen sollte...
mir würde irgendwie der Anreiz fehlen. Zumindest scheint es mir gerade so. Womöglich würden sich jedoch durch das Ausleben mit einer fremden Sub, Gefühle entwickeln. Da ich schon glaube, dass sich für mich durch das beidseitig gewünschte Zufügen von Schmerz eine Form von emotionaler Bindung entwickelt.

Wobei ich gerade nicht so wirklich das Gefühl habe, als würden meine Ausführungen TE bzw. dem Thema etwas nutzen...
********chaf Mann
7.487 Beiträge
JOY-Angels 
Wobei ich gerade nicht so wirklich das Gefühl habe, als würden meine Ausführungen TE bzw. dem Thema etwas nutzen...

*mrgreen* denke ich mir ja auch. *lol*

Aber ist es nicht egal? Dies ein spannendes Thema? Sollte es nicht mehr davon geben, das uns alle hier triggert, uns selbst noch einmal völlig neu zu reflektieren? Und damit auch völlig neu zu entdecken?

Ich bin dafür! *dafuer*
******uja Frau
6.915 Beiträge
Themenersteller 
********rsum:
Wobei ich gerade nicht so wirklich das Gefühl habe, als würden meine Ausführungen TE bzw. dem Thema etwas nutzen...

Doch. *g*

********rsum:
So kenne ich es zum Beispiel aus der Vergangenheit, als ich nicht wusste, dass ich sadistisch veranlagt bin. Ich hatte irgendwie den Drang Schmerzen zuzufügen und wusste nicht wieso. Ein offenes "Ausleben" war jedoch nicht möglich, wies der Partner ja keine derartige Neigung auf. Ich behalf mir selbst notdürftig damit so zu tun als sei ich sehr ungeschickt und ich begann ab und an "aus Versehen" Schmerzen zuzufügen. So war ich für meine damalige Partnerin einfach nur ein Tollpatsch.

Das finde ich sehr interessant, in mehrerer Hinsicht. Denn du hattest damals offensichtlich weder deinen Sadismus als Teil von dir akzeptiert und integriert, noch traf dein Drang, Schmerzen zuzufügen, bei deiner Partnerin auf Gegenliebe. Insofern war es damals ja eigentlich ein nicht-konsensgetragener Sadismus, nicht wahr?

*********nger4:
Aufgrund der Möglichkeit sich als Sadist auch mal verdammt unbeliebt zu machen
Mache ich mich dann lieber bei Menschen unbeliebt die mir nicht so nahe sind,als bei denen die mir nah sind.

Heißt das, dein Sadismus ist so "böse", dass du Menschen, die dir nahe sind, nicht damit belasten willst?
*********nger4:
Aufgrund der Möglichkeit sich als Sadist auch mal verdammt unbeliebt zu machen
Mache ich mich dann lieber bei Menschen unbeliebt die mir nicht so nahe sind,als bei denen die mir nah sind.

Über diese Aussage habe ich mir ebenfalls Gedanken gemacht.
Bedeutet dieses unbeliebt machen denn oftmals nicht auch, dass es bei einer Begegnung bleibt oder gehst du dieses „Risiko“ bewusst ein?

Ich überlege selber noch... vorausgesetzt es geht jetzt rein nur um meine Triebbefriedigung, also ohne in einer Beziehung zu sein und rein hypothetisch.... ist es für mich schöner mit einem Sadisten zu spielen der keine emotionale Bindung zu mir hat?
Würden da eher meine gewünschten Grenzüberschreitungen stattfinden?
Würde er sich weniger zurücknehmen, rücksichtsloser sein?
Wäre ich eine Hardcoremasochistin, käme ich mit ihm somit unkomplizierter ans Ziel? Eben ohne große Auslotung?

Fragen über Fragen *smile*
*******ady:
Wäre ich eine Hardcoremasochistin, käme ich mit ihm somit unkomplizierter ans Ziel? Eben ohne große Auslotung?

Fragen über Fragen *smile*

Ich habe mit meinem "Neuen" ja jemanden, der emotional völlige Distanz ausstrahlt... widersinnigerweise übrigens nur bei Sessions - machen wir zusammen Musik, dann kommen bei uns beiden Gefühle auch füreinander hoch...

Ja - die Distanz ist beim "spielen" gar nicht verkehrt... ich brauche auf ihn keinerlei Rücksicht zu nehmen...
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